Worum es geht

Worum es uns geht und warum wir gegen eine Bebauung und für den Erhalt der Grünzüge und Gärten sind.

Die Stadt Pinneberg hat Ende letzten Jahres ein Entwicklungskonzept-Waldenau aufstellen lassen. Wir haben im Mai darauf hingewiesen. Die Entwicklungsplaner halten die Ausweisung neuer Wohnbauflächen in Waldenau-Datum für sinnvoll. In einem ersten Schritt könnte die Grünfläche nördlich vom Waldenauer Weg bebaut werden. Der Waldenauer Weg soll hierfür ausgebaut werden, um ein Neubaugebiet mit bis zu 403 Wohneinheiten zu ermöglichen. Darüber hinaus gibt es in dem Konzept noch weitere mögliche Baugebiete in Waldenau-Datum.

Alle Vorschläge für die neuen Flächen schließen ausdrücklich die Möglichkeit der Bebauung mit bis zu viergeschossigen Wohnblöcken ein.

Wir haben hier einige Gründe zusammengefasst, warum wir gegen solche Überlegungen/Pläne sind.

Das Titelblatt des Pinnebergers Stadtentwicklungskonzeptes bis 2020 aus dem Jahr 2006 beschreibt die Hoffnung, dass unsere Städte zukünftig aussehen wie Gärten.

Hier geht es zu besagtem Konzept (Das Cover steht im krassen Missverhältnis zu den jetzigen Planungen der Stadt Pinneberg)

Jetzt – in 2020 – plant die Stadt die letzten verbleibenden Grünflächen zu bebauen!

Behauptung: Pinneberg/Waldenau muss wachsen?

Das Entwicklungskonzept Waldenau empfiehlt, bis zu 403 Wohneinheiten am Waldenauer Weg zu bauen.

Das entspricht dem erforderlichen Flächenbedarf von ganz Pinneberg für die nächsten 10 Jahre.

Und dieser soll nun in Waldenau-Datum auf einen Streich gedeckt werden.

Der Kreis Pinneberg hat mit 476 Einwohnern pro km² bereits jetzt schon die höchste Bevölkerungsdichte in ganz Schleswig-Holstein – gefolgt vom Kreis Stormarn mit nur 319 Einwohnern pro km².

403 Wohneinheiten mit ca. 1,4 Fahrzeugen – das sind ca. 560 Fahrzeuge und das bedeutet mindestens 1200 zusätzliche Fahrzeugbewegungen täglich.

Richtig ist: Weder Pinneberg noch Waldenau-Datum muss wachsen. Wohin sollen Pinneberg und Waldenau-Datum denn noch wachsen?

  • Lt. Entwicklungskonzept Waldenau sind 20 % der Waldenauer-Datumer Bürger 80 Jahre oder älter.

Waldenau-Datum ist das beste Beispiel dafür, dass mehrere Generationen sehr gut zusammenleben können. Es liegt in der Natur der Sache, dass wir über kurz oder lang also ein junger Ortsteil sein werden. Jetzt muss die Stadt die Zeit für Infrastrukturmaßnahmen nutzen. Schule und Kindergärten müssen modernisiert werden. Es fehlen bereits dringend benötigte Plätze.

Richtig ist: Eine deutliche Verjüngung der Bevölkerung ist schon jetzt überall in Waldenau-Datum zu sehen.

Behauptung: Es gibt einen hohen Siedlungsdruck, insbesondere aus Hamburg.

  • Der Hamburger Koalitionsvertrag legt fest: „In neuen Bebauungsplänen werden keine Einfamilienhäuser mehr ausgewiesen.“
  • Halstenbek hat im Mai 2019 beschlossen: „Keinen Bevölkerungszuwachs durch zusätzliche Baugebiete.“

Richtig ist: Dem Siedlungsdruck wird durch solche Entscheidungen wie in Hamburg und Halstenbek Vorschub geleistet. Und dafür will Pinneberg bei uns Grünzüge und Gärten bebauen.

Behauptung: Wenn nicht mehr gebaut wird, droht der Schule die Schließung.

Die Schulstatistik 2018 zeigt, dass in Waldenau-Datum keine Abnahme der Schülerzahlen ansteht. Das ergibt sich aus den Geburtenzahlen sechs Jahre vor der Einschulung.

Richtig ist: Dieses alte Argument hat sich inzwischen längst überholt. Die Schülerzahlen steigen.

Die Stadt Pinneberg müsste, wenn das Entwicklungskonzept umgesetzt werden soll, den Regionalplan anpassen, damit in Waldenau-Datum die Grünflächen bebaut werden könnten.

Im Regionalplan steht:

  • Grünzüge sind in den Wachstumsräumen mit hohem Siedlungsdruck besonders wichtig, um die Lebensqualität der dort wohnenden Menschen zu sichern und auch um ökologische Belange zu berücksichtigen.
  • Die Grünzüge zwischen den Siedlungsachsen sollen in ihrer landschaftlich betonten Struktur erhalten bleiben.
  • Grünzäsuren sind generell von einer Bebauung freizuhalten und sollen das ungegliederte, bandartige Zusammenwachsen einzelner Siedlungskörper verhindern.
  • Zum langfristigen Schutz sind unbesiedelte Freiräume und regionale Grünzüge ausgewiesen. Eine Verbindung mit örtlichen bzw. innerörtlichen Grünflächen ist anzustreben.

Besser ist: Diese Ziele gelten weiter und werden konsequent umgesetzt.

Behauptung: Wohnraumverdichtung ist ein lohnendes Ziel

Was Wohnraumverdichtung wirklich bedeutet:

  • Der ruhende Verkehr würde noch größere Behinderung von Rettungsfahrzeugen, sowie von Ver- und Entsorgungsfahrzeugen verursachen.
  • Verlust der letzten noch vorhandenen Gartenzonen zwischen den Häusern, welche im Verbund eine erhaltenswerte Grünzone bilden und bewusst im Gegensatz zur straßenseitigen Bebauung stehen.
  • Vorhandene Ruhezonen in dem jeweiligen Gartenverbund werden vernichtet. Es erfolgt ebenso ein unnötiger Einzug von Lärm und Abgasen in die Gärten.
  • Bebauung von angrenzenden Gärten führt zu einem Verlust von Privatsphäre.
  • Gewinner sind Bauträgergesellschaften und Investoren.
  • Versiegelung weiterer Grünflächen.
  • Wertvernichtung durch die umseitige Bebauung von Gärten.

Richtig ist: Es lohnt sich nur für wenige und belastet viele.

Ausführliche Informationen zum Inhalt des Entwicklungskonzeptes finden sie hier:

Das Konzept – Gegendarstellung